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Trail 429 Lovestory –
Wir flogen im siebten Himmel

Fliegen war noch nie so leicht.

Riesige Sprünge, neue Gaps und Bestzeiten-Jagd. Spielerisch schoss ich von Anlieger zu Anlieger. Und alles mit nur 120 mm. Das ist doch eigentlich zu wenig? 

Völlig geflasht kam ich aus Nauders zurück. Warum? Wegen der Performance des Trail 429. Den Blogbeitrag dazu könnt ihr hier lesen. Dennoch war mein Herz schwer. Unsere Trennung schien in greifbarer Nähe. Doch ein paar Tage blieben noch für unsere Romanze. 

Also ab auf die Hometrails. Bereit für Freudensprünge. 

Mit der Euphorie aus Nauders ging es auf die erste heimische Trailrunde. Direkt in einen Härtetest. Das Muskel-Bike und ich gegen drei E-Bikes. Mit gewohnter Leichtigkeit flitzte ich den ersten Anstieg hoch. Knapp hinter der elektrischen Fraktion. Die können das nicht so ganz glauben. 

Bergab änderte sich die Reihenfolge. Ich bin vorne. Der Abstand vergrößerte sich. In den engen, technischen Kurven freute ich mich über das geringe Gewicht und die Reaktionsfreudigkeit. Direkter Vortrieb. Kein Energieverlust. 

Bergauf, nie weit hinter den E-Bikes. Sie hängten mich nie ganz ab. „Sportliche Leistung“, sagte einer. Ich lächelte nur. Natürlich versuchte ich meinen Puls etwas zu überspielen. Immerhin war ich auf einem Bio-Bike unterwegs. Dank dem Trail 429 fiel mir das Lachen jedoch deutlich leichter.  

Ab zum Felsentunnel. Ein Hometrail, der seinem Namen alle Ehre macht. Nach dem Nauders-Trip rollte ich aber entspannt Richtung Trail-Einstieg. Strava-App reaktiviert. Ich wollte es wissen. Feuer frei.

Das Bike preschte unter meinem Antritt nach vorn und flog über die Steinkanten. „Ui. Vielleicht etwas schnell für die nächste Kurve“, dachte ich mir. Überraschung. Gelassen meisterte das Trail 429 den Richtungswechsel. Von der Bergziege zur Dampflok. Tschut, Tschut, Platz da! Keine Dampflok. Eher ein ICE! Bing. Strava bestätigte mit einer neuen Bestleistung. Wahnsinn.

Würde sich das Trail 429 zusätzlich in einen kleineren Feuervogel verwandeln? Zeit, um auf Jumptrails Flugmeilen zu sammeln.

Keine Schonung.
Der größte Absprung ist 2,50 m hoch, 50 Grad steil und 14 m weit.
Erster Gegner der Jumpline: eine 90 Grad rechts Hip. Nicht meine Seite.

Hier glänzte das Trail 429 mit Leichtigkeit.

Zielsicher zirkelte ich das Bike in die Landung.
Einfacher als gedacht.
Die Line passte perfekt.
Das Bike, ein Match.
Unsere Lovestory sollte wohl nicht abreisen.

Auf Hometrails und deutschen Strecken ist das Trail 429 für mich das ideale Bike. Gerade dort lernten wir uns schätzen und lieben. Durch das geringe Gewicht war es spritziger als große Enduro-Bikes. Ohne viel Anstrengung flog es über Wellen, Kanten und Sprünge und ließ mich fast genauso schnell wieder nach oben kommen. Bergab lag es erstaunlich satt und schluckte auch große Hindernisse, ohne bockig zu werden. 

Was ich gelernt habe? Wer die nötige Kraft und Fahrtechnik besitzt, vermisst im Bikepark keinen Federweg und profitiert von dem leichtfüßig-spielerischen und dennoch potenten dw-Link-Hinterbau des Trail 429. Dann kam der Tag des Abschieds. Das Trail 429 musste wieder zurück. War das das Ende unserer Beziehung? Vorerst schon. Bis uns das Schicksal und ein New-Bike-Day wieder vereint. 

Tanner